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Fotografiert von Ief Parsch

Empathie ist die besondere Fähigkeit, die Gefühle, Gedanken, Emotionen und Perspektiven anderer Menschen zu erkennen, zu verstehen und nachzuvollziehen. Es ist somit die Fähigkeit, sich in die verschiedenen Lagen einer anderen Person zu versetzen und deren Gefühle, Gedanken, Emotionen und Perspektiven zu erfassen, als ob man sie selbst erleben würde. Durch diese Verbindung geht es bei der Empathie darum, sich mit den Gefühlen und Bedürfnissen anderer zu verbinden und Mitgefühl zu empfinden.

Es kann unterschieden werden zwischen verschiedenen Arten von Empathie, die unterschiedliche Aspekte der emotionalen Verbindung betreffen:

Die kognitive Empathie

Die kognitive Empathie basiert auf der Fähigkeit, die Perspektiven einer anderen Person intellektuell zu verstehen, zu begreifen und deren Gedanken und Gefühle zu erkennen. Mit der kognitiven Empathie ist man fähig, sich mental in die Lage anderer zu versetzen und ihre Situation aus deren Sicht zu betrachten.

Die emotionale Empathie

Diese Form der emotionalen Empathie befähigt uns, die Gefühle einer anderen Person zu spüren und mit ihnen mitzufühlen. Die emotionale Resonanz auf die Emotionen anderer ist bei der Form der emotionalen Empathie die Grundlage, um sich mit anderen im Bereich ihrer Freude, Trauer oder auch Angst (und anderen Emotionen) zu verbinden und dieses Gefühl zu teilen.

Das empathische Handeln

Die Empathie beschreibt auch die Bereitschaft, auf die Bedürfnisse, Emotionen und Gefühle anderer zu reagieren bzw. zu agieren. Empathisches Handeln bedeutet, die Empathie in konkrete Situationen umzusetzen, um anderen zu helfen, zu begleiten oder auch zu unterstützen. Dies besteht aus Trost spenden, Ratschläge geben oder auch praktische Unterstützung anzubieten. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass ein guter Coach empathisch handelt.

Die Empathie spielt eine sehr wichtige Rolle in zwischenmenschlichen Beziehungen, da sie das Verständnis und die Bindung zwischen Menschen fördert.

Empathie für die Förderung von Verständnis und Toleranz

Empathie ermöglicht es uns, die Perspektiven und Sichtweisen anderer zu verstehen und unsere eigenen Vorurteile und Annahmen zu überwinden. Sie gibt uns die Chance, wertfreie Situationen und auch Persönlichkeitsmerkmale anzunehmen und uns in die Lage anderer zu versetzen, ihre Erfahrungen zu würdigen, zu akzeptieren, zu tolerieren und stehen zu lassen, selbst wenn sie sich von unseren eigenen Ansichten unterscheiden.

Empathie für die Stärkung von Beziehungen

Empathie schafft grundsätzlich eine tiefe Verbindung zwischen Menschen. Wenn wir uns in die Gefühle und Bedürfnisse anderer einfühlen können, fühlen wir uns und sie sich verstanden, angenommen und respektiert. Dies fördert das Vertrauen und stärkt jede Form von Beziehungen.

Empathie für Konfliktlösung und Mediation

Empathie spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Lösung von Konflikten. Wenn wir in der Lage sind, uns in die Perspektive anderer einzufühlen und ihre Gefühle zu verstehen, können wir eine gemeinsame Basis für Verständnis und Kompromisse finden. Dies gilt auch für uns selbst, da es wichtig ist, in uns selbst Verständnis und Vergebung zu finden, Entscheidungen zu treffen und Kompromisse zu finden.

Empathie für die Förderung sozialer Verantwortung

Die Fähigkeit zur Empathie führt häufig zu einem Gefühl der Verantwortung, anderen zu helfen, zu unterstützen, zu begleiten und sich für das Wohl der Gemeinschaft einzusetzen. Manche Personen empfinden oft auch das Unrecht einer anderen Person als Motivation zu helfen. Empathie ermutigt uns alle, für soziale Gerechtigkeit einzutreten und uns für die Bedürfnisse anderer einzusetzen.

Ein wichtiger Unterschied besteht noch:

Es ist wichtig zu verstehen, dass Empathie nicht dasselbe ist wie Sympathie. Sympathie ist das Mitgefühl und die Anteilnahme am Leiden einer anderen Person, während Empathie darüber hinausgeht. Empathie bezieht sich auf das tiefe Verständnis der Gefühle und Perspektiven einer anderen Person, unabhängig davon, ob wir mit ihnen übereinstimmen oder nicht. Sie ermöglicht es uns, uns in jemanden hineinzuversetzen, selbst wenn wir nicht unbedingt dasselbe fühlen oder denken.

Empathie ist keine einseitige Eigenschaft. Bei Empathie geht es darum, die verschiedenen Emotionen von anderen wahrzunehmen und angemessen darauf zu reagieren. Dies erfordert aktives Zuhören, das Erkennen nonverbaler Signale und einfühlsames Handeln. Der wichtigste Bestandteil der Empathie besteht aus der Selbstreflexion, da wir erst, wenn wir unsere eigenen Vorurteile und Annahmen erkennen, in der Lage sind, sie nicht in unsere Interpretation der Gefühle anderer einzubringen.

Zu viel von etwas ist nie gut…

Es gibt gesunde Empathie, aber natürlich auch übermäßige Empathie. Empathie ist eine wichtige soziale Fähigkeit, doch übermäßige Empathie kann leider dazu führen, dass man sich zu stark mit den Emotionen anderer belastet. Dies kann zu emotionaler Erschöpfung führen und die Grenzen zwischen den eigenen Gefühlen und den Gefühlen anderer verwischen. Des Weiteren kann es passieren, dass man in so etwas wie das „Helfersyndrom“ landet, wenn man unbewusst etwas zurück erwartet, ohne dies direkt zu verstehen, und das Gefühl hat, dass andere undankbar sind.

Um die Empathie nicht zu extrem zu strapazieren, ist es daher sehr wichtig, Selbstfürsorge zu praktizieren und angemessene Grenzen zu setzen, um die eigene emotionale Gesundheit zu schützen.